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CMC-Verleihung

"Welche Beratung braucht die Wirtschaft in turbulenten Zeiten?"

Q-Talk der Fachgruppe UBIT Niederösterreich Jänner 2010 auf Schloss Wilhelminenberg

Im Rahmen des Q-Talks des Fachverbands UBIT Niederösterreich Ende Januar trafen im Schloss Wilhelminenberg Beratungskunden und BeraterInnen aufeinander, um einmal „schonungslos" aufzuklären; aufzuklären in Hinblick auf Aspekte, die zwischen Verhandlungstaktik und Businesshöflichkeiten im  Tagesgeschäft mitunter diffus bleiben: was erwarten Unternehmen eigentlich wirklich von BeraterInnen, vor allem dann, wenn es turbulent wird, sei es intern bedingt oder auf Grund konjunktureller Krisen?

Schnell wurde ein wichtiges Erfolgskriterium deutlich, das Peter Ronge (UPC) auf den Punkt brachte: „Natürlich sind es meist Spezialbereiche, wie IT oder Personalentwicklung, für die BeraterInnen ins Unternehmen geholt werden. So ist Beratung ein wesentlicher Faktor zur Stärkung und zum Ausbau unserer Kundenbindung. Hier geht es um strategische Lösungen. Dazu müssen BeraterInnen über ihr Spezialgebiet hinaus das Geschäftsmodell des Kunden verstehen bzw. sich damit auseinandersetzen."

Nur so ist ein Kunde bereit, in Krisenzeiten in Beratung zu investieren, um so Optimierungspotential zu nützen. Werner Schlatte, SAP Österreich, bestätigte, dass so manches Unternehmen in Krisenzeiten strategische Projekte in Angriff nähme, für die sonst kaum Zeit wäre. Daher musste SAP die eigenen Personalressourcen auf Grund jüngster Rückgänge bei Industriekunden nur in geringem Ausmaß reduzieren, sei aber jetzt schon wieder auf der Suche nach guten Beratern mit den von Ronge genannten Fähigkeiten und guten Prozess-Know-how. Keine leichte Aufgabe - so Schlatte.

Dies ist sicherlich einer der Gründe für den Weg, den EVN laut Direktor Dr. Karl Huber in Bezug auf den Zukauf von Know-how und Beratungsleistungen eingeschlagen hat: da es einerseits um die Nutzung von Effizienzpotentialen gehe und andererseits um IT-Projekte und Projekte im Bereich der Personalentwicklung - beides Aufgabenkreise, die dem Kern eines Unternehmens sehr nahe kommen - setze man auf kleine Beratungsunternehmen und EPUs, die eng und langfristig ans Unternehmen gebunden werden. Auch im Rahmen von Fusionierungen könne man auf Rechts- und Organisationsberatung von Partnern, mit denen ein langfristiges Vertrauensverhältnis bestehe, nicht verzichten.

Kräftemessen: Wer gibt die Richtung vor?

Zugleich machte Herbert Wimberger (WIMTEC) klar, dass Führungskräfte keineswegs aus dem Pilotensitz entlassen sind, wenn sie BeraterInnen engagieren. Auch in seinem Unternehmen, hätten BeraterInnen großen Anteil an essentiellen Entscheidungen in Personal- und Organisationsentwicklung und brächten wichtiges Know-how ein. Doch Wille und Initiative müsstten von der Geschäftsleitung kommen. In dieser Kombination wären Erfolge wie bei WIMTEC realisierbar. So hätte man trotz massiver Exporteinbrüche die letzten Monate zwar für Rationalisierungsmaßnahmen nützen müssen, aber dabei mit externer Unterstützung den Konsens mit den Mitarbeitern - dem größten Kapital des Unternehmens - aufrecht erhalten können. Es sei gelungen, das Team zur Kreativität zu motivieren und damit Innovationen zu fördern, nicht nur in der Produktentwicklung, sondern auch in Vertrieb und Marketing.

Doch wie findet man Berater, mit denen solche Erfolge erzielbar sind?

Alle anwesenden Beratungskunden gaben an, sich bei der Suche nach Beratungskompetenz auf Empfehlungen und Netzwerke zu stützen. Wo man darüber hinaus nach Spezialwissen recherchieren müsse, greife man auf Referenzen und Zertifizierungen zurück.  Damit bestätigten die Podiumsgäste die Beobachtung von Gastgeberin und UBIT-Obfrau Dr. Ilse Ennsfellner, wonach in turbulenten Zeiten bei der Beraterwahl vermehrt auf zuverlässige Qualitätskriterien gesetzt werde. Dafür fehle - laut mehrerer Aussagen - ein einheitlicher Standard. Ennsfellner, die sich im Rahmen Ihrer Tätigkeit für den internationalen Dachverband ICMCI für die Entwicklung eines solchen Standards einsetzt, ergänzte, dass man auch noch verstärkt Maßnahmen setzen müsse, um diese künftigen Standards, aber auch die vorhandenen Qualitätskriterien, wie die Beraterzertifizierung CMC (Certified Management Consultant) noch stärker am Markt bekannt zu machen. Dr. Huber machte in diesem Zusammenhang Mut dazu, mit den vielen positiven Projekterfahrungen einzelnen Negativschlagzeilen entgegenzuwirken: „Tu Gutes und rede darüber! Man muss das Image der Berater stärken und die Qualität in den Vordergrund rücken."

incite-Geschäftsführer Alfons Helmel, Initiator der Veranstaltungsreihe, sieht in Constantinus und CMC perfekte Plattformen dafür: „Auch der Beratungsmarkt spürt die Krise, aber die Nachfrage nach spezifischem und nachweisbarem Know-how wächst. Daher zeigen wir mit dem Constantinus Award die Bandbreite der Beratung mit Fokus auf deren Kundennutzen. Der CMC ist ein Zeichen für Höherqualifizierung in Fach- und Methodenkompetenz."

Einig waren sich alle Diskutanten aber auch darin, dass neben der fachlichen Qualifikation auch die Chemie stimmen muss: Die „gemeinsame Welle" als Grundvoraussetzung für den Beratungserfolg.

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