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CMC-Verleihung

Wenn Stephen Hawking nicht mehr ins Internet könnte...

Bundesministerin Karmasin ehrt österreichweit erste Experten für barrierefreies Webdesign.


Wien, 26.02.2016
– Stephen Hawking ist einer der bedeutendsten Wissenschaftler unserer Zeit. Seine Theorien zum Universum haben das Bild, das wir uns von der Welt machen, verändert. Seit 1968 ist Hawking auf einen Rollstuhl angewiesen, er kann seine Hände nicht bewegen, er kann nicht mehr sprechen – und dennoch ist er in der Lage, zu forschen und brillante Theorien zu entwickeln. An Hawkings Beispiel erläutert UBIT-Obmann Alfed Harl gern die Bedeutung von barrierefreiem Zugang ins World Wide Web. „Hawkings Leistung wurde nur dank sehr weitreichender Barrierefreiheit möglich. Das soll ein Ansporn für uns sein. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, das Web zu nützen. Dafür wollen wir in Österreich die Voraussetzungen schaffen.“

Die österreichweit ersten „Certified WebAccessibility Experts“ nahmen am 24.Februar ihr Zertifikat in feierlichem Rahmen von der Bundesministerin für Familien und Jugend, Sophie Karmasin, entgegen. Gemeinsam mit Alfred Harl, incite-Geschäftsführer Alfons Helmel, Klaus Höckner, Geschäftsführer der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, und OCG-Präsident Markus Klemen betonte die Bundesministerin die Wichtigkeit dieser Zertifizierung für die Digitalisierung und die barrierefreie Alltagsgestaltung: „Barrierefreiheit ist Teil eines Gesamtkonzepts – es geht hier nicht nur um bauliche Maßnahmen sondern auch darum, unsere digitalen Lebenswelten allen Nutzerinnen und Nutzern verfügbar und attraktiv zu machen. Das Zertifikat ist daher ein wichtiger Schritt für mehr Qualität in diesem Themenbereich, und durch den gemeinsamen Austausch können wir die noch bestehenden Herausforderungen besser meistern“.

Hier geht es zur Bildergalerie der Verleihung.


Zertifikatsverleihung der ersten "Certified WebAccessibility Experts" mit Bundesministerin Karmasin im BMFJ, Copyright: Aigner/BMFJ

Wir gratulieren herzlich:

  • Markus Angermann
  • Dr. Susanne Buchner-Sabathy
  • Mag. Klaus Höckner
  • Hartwig Krebitz
  • Verena Mitterlehner, BSc.
  • Marianna Raters-Salchinger
  • DI (FH) Helmut Schmidt

Barrierefreies Webdesign
Barrierefreies Webdesign bedeutet Webseiten so zu gestalten, dass jeder sie nutzen und lesen kann. Beim Design von Webseiten wird oft nicht berücksichtigt, auf welche Art und Weise Menschen deren Inhalte konsumieren. Bestimmte Techniken der Programmierung bilden "Barrieren" für den Zugang zum Internet. Dies können z. B. für blinde Menschen fehlende Texte zur Beschreibung von Grafiken sein, für sehbehinderte User eine unglückliche Auswahl der Farbkombinationen, oder allgemein unklar strukturierte Webseiten, nicht bedienbare Navigationsmechanismen u.a.m. Wenn Webgestalter auf eine gute Programmierung achten, erleichtern sie allen Menschen das Surfen im Netz, anstatt sie zu behindern.(1)
Zusammengefasst: Eine barrierefreie Website ist für jeden Benutzer unabhängig von der Art des Zuganges und der technischen Ausstattung in vollem Umfang zugänglich und nutzbar.

Businesschancen für IT-Berater
Das World Wide Web hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Informationssysteme entwickelt. Bei dieser Entwicklung wurde meist nicht auf Menschen mit Behinderung Rücksicht genommen. Aber gerade für diese Personengruppe ist der Zugang zum World Wide Web von besonderer Bedeutung. Er eröffnet nie da gewesene Möglichkeiten, wie Erleichterungen im Alltag, neue Perspektiven im Berufsleben und die Führung eines selbstbestimmten Lebens. Um Menschen mit Behinderungen bei der Gestaltung von Webauftritten nicht auszuschließen, bedarf es des Wissens über barrierefreies Webdesign.(2)
Alfred Harl: „Nach zehnjähriger Übergangsfrist, die die bauliche Barrierefreiheit betroffen hat, müssen Unternehmen seit 1.1.2016 vollständig barrierefrei sein, d. h. auch einen barrierefreien Zugang zu Websites ermöglichen.“ Alfons Helmel ergänzt: „Gefordert sind hier IT-Experten mit entsprechendem Qualitätsnachweis. Dieser wird durch die Zertifizierung ‚Certified WebAccessibility Expert‘ der UBIT-Akademie incite gewährleistet und schafft Transparenz am Markt.“

Der Lehrgang
An drei intensiven Einzeltagen liefert der incite-Lehrgang „WebAccessibility – Barrierefreies Webdesign“ das wichtige Experten-Know-how, um Websites professionell barrierefrei zu gestalten. Dieser Lehrgang wurde gemeinsam mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs und der Österreichischen Computergesellschaft (OCG) entwickelt. Lehrgangsleiter Klaus Höckner bestätigt den wichtigen Beitrag des Lehrgangs: „Barrierefreiheit wird meist nur mit Gebäuden assoziiert. Durch zugängliche Websites, Dokumente, Programme und Apps wird das Tor zu einer selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebensweise für Menschen mit Behinderungen weit aufgestoßen.“ Das ergänzt OCG-Präsident Markus Klemen: “Digitale Inklusion ist uns als OCG ein wichtiges Anliegen, darum haben wir uns auch gerne in das Vorhaben eingebracht. Die Zertifizierungsmöglichkeit ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“.

Der nächste Lehrgang „WebAccessibility – Barrierefreies Webdesign“ startet am 13.04.2016 in Wien, alle Details dazu finden Sie im Lehrgangsfolder und auf unserer Homepage.

(1) Quelle: http://www.barrierefreies-webdesign.de

(2) Quelle: http://www.bfwd.at

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