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CMC-Verleihung

Zukunft Stiftung: Generationenwechsel als Herausforderung

Wien, 28.04.2017 - Justizminister Brandstetter übergibt im Justizministerium persönlich die ersten Zertifikate Certified Foundation Director

Auf persönliche Einladung des Bundesministers für Justiz Dr. Wolfgang Brandstetter fand am 27. April im Justizministerium die feierliche Verleihung des Zertifikats „Certified Foundation Director“ an die ersten neun Personen statt. In den Räumlichkeiten des Justizministeriums übergab Bundesminister Wolfgang Brandstetter persönlich die ersten Zertifikate. „Die Zertifizierung zum ‚Certified Foundation Director‘ ist ein wichtiger Grundstein für ein gewissenhaftes Wirtschaften mit Stiftungsvermögen im Dienste der Stifter und vor allem auch der Allgemeinheit. Die Wertschöpfung der Privatstiftungen beträgt in Österreich etwa zwei Milliarden Euro. Direkt und indirekt werden dadurch 400.000 Arbeitsplätze erhalten. Das zeigt, vor welcher wichtigen Aufgabe die Absolventen stehen. Ich bin überzeugt, dass diese große gesellschaftliche Verantwortung durch die anspruchsvolle Ausbildung in kompetente Hände fällt“, sagte Bundesminister Dr. Brandstetter. „Wir sind stolz auf all unsere Experten in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft und heute ganz besonders auf unsere ersten ‚Certified Foundation Directors‘. Mit diesem Lehrgang haben wir einen weiteren Schritt getan, um dem österreichischen Markt jenes Know-how zur Verfügung zu stellen, welches er benötigt. Wissen von Experten für Experten, damit wollen wir Österreich weiterbringen“, ergänzte Alfred Harl, Obmann des Fachverbands für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).


Stiftungen treiben Wirtschaft an
Stiftungen sind aus dem heutigen Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken – erfüllen sie doch wesentliche Eigentümerfunktionen für Industrie- und Handelsbetriebe. „Privatstiftungen haben als inländische Kerneigentümer österreichischer Unternehmen und Unternehmensgruppen eine wichtige Funktion. Durch stabile Besitzverhältnisse wird dazu beigetragen, Unternehmen und damit Arbeitsplätze im Inland zu halten. Dies stellt einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Beitrag vor allem bei Mittel- und Großbetrieben dar“, erklärte Obmann Harl. Die Anzahl der Privatstiftungen liegt aktuell mit 3.170 rund vier Prozent unter dem historischen Höchststand von 3.309 Stiftungen vor fünf Jahren. Die Tendenz ist weiter leicht sinkend. Das Vermögen österreichischer Privatstiftungen, das vom Verband Österreichischer Privatstiftungen (VÖP) vor einigen Jahren auf rund 70 Milliarden Euro geschätzt wurde, wird mit über 60 Prozent zum weitaus überwiegenden Teil in Unternehmensbeteiligungen gehalten, etwas mehr als 20 Prozent in Immobilien und etwas weniger als 20 Prozent in Geld bzw. Wertpapieren.


Stiftungsvorstand als Vollzeitjob
Stiftungsvorstand ist aber – besonders auch hinsichtlich Verantwortung und Haftung – schon lange kein „Nebenjob“ mehr, für den er gelegentlich gehalten wurde. „Das Amt eines Stiftungsvorstandes stellt eine Managementfunktion dar, die mit allen sich aus Gesetz und Statuten ergebenden Rechten und Pflichten verantwortungsbewusst auszuüben ist“, sagte Susanne Höllinger, Vorstandsvorsitzende der Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft, und ergänzt: „Nicht nur hinsichtlich der eigenen Haftung des Stiftungsvorstandes, sondern vor allem auch in der Verantwortung gegenüber den Begünstigten der Stiftung sollte der Inhaber dieser Funktion mit möglichst breitem Fachwissen ausgestattet sein.“ Einem Stiftungsvorstand kommt wesentliche Bedeutung bei der Verwaltung der Stiftung zu – insbesondere in Zeiten, in denen sich die Stifter nicht mehr maßgeblich um die Sache (mit--)kümmern, sondern aufgrund des Generationenwechsels vielleicht sogar kein Stifter mehr am Leben ist. Angesichts der Anforderungen der heutigen Zeit braucht es in jedem Stiftungsvorstand neben Fachwissen und Erfahrung auch unternehmerisches Denken und
Kreativität. Der „richtigen“ Zusammensetzung eines Stiftungsvorstandes einerseits und der umfassenden Kenntnis der möglichen Arbeitsaufgaben durch alle Vorstandsmitglieder andererseits kommt künftig vermehrte Bedeutung zu.


Speziallehrgang „Stiftungsvorstand“ und Zertifizierung „Certified Foundation Director“
Diesem Umstand will der Fachverband UBIT mit seiner Qualitätsakademie incite durch ein spezielles Weiterbildungsprogramm Rechnung tragen: Im gemeinsam mit der Kathrein Privatbank AG und dem Verband Österreichischer Privatstiftungen (VÖP) entwickelten Speziallehrgang „Stiftungsvorstand – professionelles Management von eigen- und gemeinnützigen Stiftungen“ wird von Experten für Experten eine solide Basis geboten, um als Stiftungsvorstand, Stifter oder Begünstigter generell und hinsichtlich der speziellen Anforderungen fachlich versiert zu sein – beginnend beim Stiftungsrecht und der Stiftungspraxis aus dem Blickwinkel des Stiftungsvorstandes über Steuerspezifika im Stiftungsvorstand bis hin zu Praxistipps, Dos and Don'ts und vielem mehr. Der nächste Lehrgang startet bereits am 13. Juni 2017. Die ergänzende Zertifizierung „Certified Foundation Director“ ist die Zertifizierung von speziell für Stiftungsvorstände relevanten Kenntnissen und Fähigkeiten. „Die nunmehr erstmalige Zertifizierung von Stiftungsvorständen stellt einen wesentlichen Beitrag dazu dar, den heutigen Anforderungen an eine solche Position hinsichtlich Ausbildung und Qualität der Ausübung zu entsprechen. Durch den hohen Anteil an Unternehmensbeteiligungen in österreichischen Privatstiftungen kommt dem Unternehmens-Know-how eine besondere Bedeutung zu“, fasste Susanne Höllinger zusammen.

 

Der nächste Lehrgang startet am 13. Juni 2017. Information zur Zertifizierung "Certified Foundation Director" finden Sie hier.

 

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Bild: Kathrein Privatbank-Vorstandsvorsitzende Susanne Höllinger, Justizminister Wolfgang Brandstetter, UBIT-Obmann Alfred Harl mit den neun „Certified Foundation Directors“ sowie incite-GF Alfons Helmel (ganz links). - Fotocredits: incite/Redtenbacher

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