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CMC-Verleihung

Web Accessibility – Barrierefreies Webdesign

Rückblick auf den Club-IT vom 19.02.2014

Wie kann man garantieren, dass niemand aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen von der Nutzung von Online-Angeboten ausgeschlossen wird und warum wird das immer wichtiger? Diese Fragen versuchte der Club IT am 19.02.2014 im WKO Campus Wien mit drei sehr praktisch orientierten Vorträgen und einer Live-Präsentation assistierender Technologien zu beantworten.

Nach einer Begrüßung von Albert Gerlach, Berufsgruppensprecher der IT-Dienstleister, betonte Shadi Abou-Zahra vom W3C Consortium, einer internationalen Organisation für die Weiterentwicklung des Webs, eingangs die Signifikanz von Maßnahmen, die Webdesign für alle zugänglich machen. Denn insgesamt 15-20 % der Bevölkerung sind von Lern-, Hör-, motorischen, neurologischen, Sprach- oder Sehbehinderungen betroffen und aufgrund des demographischen Wandels werden auch die Internetuser älter. Dadurch ändern sich die Anforderungen an das Webdesign. Und: Die Schaffung von Barrierefreiheit ist eine Win/Win-Situation mit einem hohen Return on Investment. Abou-Zahra berichtet von der britischen Supermarktkette Tesco, die mit einem Einsatz von 35.000 Pfund einen Mehrumsatz von 13 Millionen Pfund erwirtschaften konnte. Auch Mag. Klaus Höckner von der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs bestätigte den wirtschaftlichen Nutzen von erhöhter Web Accessibility: „Es wäre ein Fehler, die Kaufkraft von Menschen mit Behinderung zu ignorieren. Hier ist noch viel Potential vorhanden. Außerdem ist die Schaffung von Barrierefreiheit ein noch unterschätzter Geschäftszweig mit großen Volumen."

Kleine Maßnahmen - Große Wirkung

Bereits kleine Maßnahmen können im Bereich Barrierefreiheit viel bewirken: Das Hinzufügen von Alt-Attributen, also Texten, mit denen Bilder beschrieben werden, unterstützt beispielsweise jene Technologien, die Websites für sehschwache Menschen auslesen. Diese Hilfsmittel verlangen auch nach exakten Beschriftungen der einzelnen Teile der Webseiten - nicht viel Aufwand für den Webdesigner, aber eine große Verbesserung hinsichtlich der Effizienz dieser assistierenden Technologien. Ob eine Website barrierefrei ist oder nicht; das lässt sich mit bestimmten Evaluierungsmethoden feststellen. Das W3C Consortium hat beispielsweise einen Kriterienkatalog entwickelt, der hier Hilfestellung leistet. Ganz grundsätzlich muss beim Erstellen der Website darauf geachtet werden, dass die assistierende Technologien die Information im Hintergrund in einer für sie verwertbaren Darstellung vorfinden.

Einen Praxis-Showcase davon, wie blinde oder sehschwache Menschen ein Smartphone bedienen können, präsentierte Daniele Marano, ebenfalls von der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs. Dabei zeigte sich, dass zwar schon etliche Apps und Hilfestellungen vorhanden sind, die Problematik aber oft im Nichtvorhandensein einer Einlesemöglichkeit der Inhalte für VoiceOver-Dienste liegt. Das bedeutet, dass in der Schaffung von Barrierefreiheit unbedingt mehr Wert auf mobile Endgeräte gelegt werden sollte.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und davon zu profitieren zu können, bietet die Incite, die Qualitätsakademie des Fachverbandes UBIT, einen Lehrgang zum Thema WebAccessibility an. „Und um noch mehr Anreize für eine eingehende Auseinandersetzung mit dieser Thematik zu schaffen, wird derzeit an einer Zertifizierung gearbeitet, die in Zukunft so zertifizierte Dienstleister als Spezialisten für die Erstellung barrierefreier Onlineservices auszeichnen wird.", verrät Albert Gerlach in einem abschließenden Statement

Bilder zum Club-IT finden Sie hier.

 

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